Abdulrazak gurnah das verlorene paradies kritik


Er erinnerte sich, es war die Zeit der Dürre, in der ein Tag war wie der andere. Unvermutete Blumen blühten auf und welkten. Auch wenn vielfach darauf hingewiesen wurde, dass der Roman von Gurnah vor allem an die Erzählungen des Korans angelehnt ist. Dieser Eröffnungsabsatz enthält in Kürze die biblische Genesis-Geschichte. Die Geschäfte laufen schlecht, permanent hat Yusuf Hunger und. Nur zu. Das klingt böse und ist nicht nur einer der harmloseren Scherze in diesem kompromisslosen Buch, sondern auch eine weitere Paradies-Anspielung: Die Schlange wird einerseits zum Wurm und Würmer sind andererseits ganz real ein delikater Snack in tropischen Breitengraden. Weil die Schuldenlast für seinen Vater unerträglich wird, gibt er den eigenen Sohn fort. Yusuf muss bei einem reichen, arabischen Gläubiger schuften. Auf den Terrassen haben sie Orgien gefeiert und im Garten Tiere gehalten, sodass sie auf die Jagd gehen konnten, wenn ihnen danach zumute war. Das muss also das Paradies sein, und dein Paradies ist Indien. Indien ist ein wahrhaft göttlicher Ort. abdulrazak gurnah das verlorene paradies kritik

Abdulrazak Gurnah "Das verlorene Paradies": Eine Analyse der Hauptthemen

Auf Deutsch waren seine Romane, soweit sie überhaupt je übersetzt worden waren, seit langem vergriffen. Nun hat der Münchner Penguin Verlag am schnellsten reagiert: Rechtzeitig zur virtuellen Verleihung des Nobelpreises in Stockholm am Dezember bringt er Gurnahs zeithistorischen Roman «Paradise» von unter dem deutschen Titel «Das verlorene Paradies» neu heraus. Als Einstieg in den literarischen Kosmos dieses Autors, des zweite schwarze Nobelpreisträgers vom afrikanischen Kontinent nach dem Nigerianer Wole Soyinka von , eignet sich dieser Roman vorzüglich, denn er beschäftigt sich mit einem von Gurnahs zentralen Themen: der Geschichte der Insel Zanzibar und Ostafrikas unter kolonialer Herrschaft der Deutschen und Briten im Jahrhundert und der arabischen Fremdherrschaft, erzählt strikt aus dem Blickwinkel der unterworfenen Einheimischen. Diese Perspektive in die Herrschaftsgeschichte des Kolonialismus in dieser Region eingeführt zu haben, ist Gurnahs besondere literarische Leistung. Nobelpreiswoche: Abdulrazak Gurnah und sein Buch "Das verlorene Paradies" Held des Romans ist der Dorfjunge Yusuf aus dem ostafrikanischen Küstenhinterland, der zu Anfang des Jahrhunderts im Alter von zwölf Jahren von seinen Eltern als Sklave an den arabischen Händler Aziz verkauft wird.

Kritische Betrachtung von Abdulrazak Gurnahs "Das verlorene Paradies" Er erinnerte sich, es war die Zeit der Dürre, in der ein Tag war wie der andere. Unvermutete Blumen blühten auf und welkten.
"Das verlorene Paradies" von Abdulrazak Gurnah: Die Darstellung von Kolonialismus und Identität Die wichtigsten Kulturdebatten und Empfehlungen der Woche, jeden Freitag direkt in Ihr E-Mail-Postfach. Falls Sie keine Bestätigungs-Mail für Ihre Registrierung in Ihrem Posteingang sehen, prüfen Sie bitte Ihren Spam-Ordner.
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Kritische Betrachtung von Abdulrazak Gurnahs "Das verlorene Paradies"

Stand: Von: Sylvia Staude. Kommentare Drucken Teilen. Wer hierzulande den Namen noch nie gehört hatte die allermeisten auch unter den Literaturinteressierten , wer gleich Lust hatte, wenigstens einen der Romane des Preisträgers zu lesen, erfuhr, dass einige um die letzte Jahrtausendwende ins Deutsche übersetzte Bücher allesamt längst vergriffen waren. Dass sich die Schwedische Akademie, wenn schon einmal wieder für einen Afrikaner, erneut für einen in englischer Sprache Schreibenden entschied, wurde kritisch angemerkt. Wenn es ihr jedoch um eine andere Perspektive auf den Kontinent und seine bittere Geschichte ging, darum, die Aufmerksamkeit europäischer Leserinnen und Leser auf die Wahrnehmung der Kolonisatoren durch die Kolonisierten zu lenken, dann ist diese auf anregende Weise fremde Perspektive bei Gurnah nicht nur zu finden, sondern allemal auch scharf gestellt. Der zwölfjährige Yusuf, sein Vater führt ein kleines Hotel, wird dem reichen Händler Onkel Aziz ausgehändigt und mitgegeben, um Schulden seiner Familie abzuarbeiten.

"Das verlorene Paradies" von Abdulrazak Gurnah: Die Darstellung von Kolonialismus und Identität

Die gefährliche Unternehmung bringt Krankheit und Tod und zeigt allen Teilnehmern schmerzhaft, dass die traditionelle Art des Handels keine Zukunft mehr hat. Was Yusuf erlebt, lässt ihn erwachsen werden. So verliebt sich der junge Mann nach seiner Heimkehr kopfüber, aber er und alle um ihn herum werden brutal mit der neuen Realität der deutschen Kolonialherrschaft konfrontiert. In Kooperation mit den Verlagen Info :. Abdulrazak Gurnah: Das verlorene Paradies - Leseprobe bei Penguin Verlag. Rezensionsnotiz zu Die Tageszeitung, Die nach der Nobelpreisverleihung an Gurnah erfolgte Neuausgabe des vorliegenden Romans führt den Leser laut Knipphals nach Ostafrika in der Zeit vor dem Ersten Weltkrieg und mitten hinein in eine multiethnische Gemengelage und den europäischen Kolonialismus. Vor diesem Hintergrund erzählt der Autor laut Knipphals die Coming-of-Age-Geschichte seines Helden Yusuf, der von der Reise einer Handelskarawane zurückkehrt. Besonders an der Geschichte ist für den Rezensenten einerseits das Nebeneinander von Schönheit und Grauen und ein gewisser "poetischer Überfluss", der eine Kluft zwischen den Erlebnissen der Figuren und ihren Erzählungen darüber sichtbar macht, andererseits der "tragische Grundton" des Buches.